Zum Abschluss meines Sabbatjahres nutzte ich die Gelegenheit mich mit den Adobe Education Leadern aus der ganzen Welt im Silicon Valley zu treffen. Der Education Summit im Adobe Headquarter in San Jose, Kalifornien bringt jährlich Lehrerinnen und Lehrer aus dem K-12 und Higher Education Bereich zusammen.

Zu Beginn der Konferenz konnte man sich schon in einem Maker Space kräftig austoben und unter anderem mit Makey Makey, Ozobots oder einer CNC-Fräse experimentieren. Die ersten Kontakte zwischen den Teilnehmern wurden geknüpft, man tauschte Erfahrungen aus und arbeitete gemeinsam an kleinen Projekten.

Der Austausch zwischen den Lehrkräften stand absolut im Mittelpunkt des Events. Zahlreiche Diskussionsrunden und ein vielfältiges Workshopangebot im Format “von Lehrer für Lehrer” halfen dabei, dies erfolgreich umzusetzen. Auch wenn die Teilnehmer aus allen Teilen der Erde stammten und die unterschiedlichsten Fachbereiche von Kindergarten bis Higher Education abdeckten, so zeigten sich doch viele Gemeinsamkeiten. Man war sich stets einig, dass die Digitalisierung Veränderungen mit sich bringen wird, deren Ausmaß heutzutage noch nicht absehbar ist. Eine Gruppe beschäftigte sich beispielsweise mit der “Schule der Zukunft”. Die Diskussion erinnerte mich stark an die Diskussionen im Projekt “Digitale Schule 2020” der Stiftung Bildungspakt Bayern.

In der Runde zum Thema “Schule der Zukunft”, bestehend aus Künstlern, Schulplanern, Instructional Designern, Web-Pionieren und meiner Wenigkeit als Vertreter des MINT-K12-Bereichs, war man sich am Schluss einig, dass sich Schüler in einer digitalen Welt nur erfolgreich bewegen können, wenn sie sich auch in der analogen Welt zurecht finden. Das Analoge hat und wird immer seine Berechtigung im Schulalltag haben. Wahrscheinlich muss es in Zukunft sogar noch verstärkt im Präsenzunterricht gefördert werden, da sich die Schüler außerschulisch immer mehr in der digitalen Welt bewegen.

Natürlich präsentierte auch Adobe Projekte, an denen gearbeitet wird. In einer Vorstellung wurde uns beispielsweise gezeigt, wie Adobe Sensei (eine Anwendung aus dem Bereich künstliche Intelligenz) helfen kann, Lehrer beim Lehren und Schüler beim Lernen zu unterstützen. Die Ansätze sind sehr vielversprechend und deren Umsetzung würde uns Lehrer von zeitraubenden Routinetätigkeiten befreien und gleichzeitig Freiräume für die individuelle Arbeit mit den Schülern schaffen.

Ein Höhepunkt der Projektvorstellungen war für mich die Präsentation von Ben Forta, der für das Adobe Spark Projekt verantwortlich ist. Leider darf ich noch nichts Genaueres über die Neuerungen, die bald kommen werden, berichten, aber so viel sei gesagt: “Ich bin sehr zufrieden mit dem was ich gehört bzw. gesehen habe und gehe gut gelaunt ins neue Schuljahr :-)”.
Den größten Teil der mehrtägigen Veranstaltung machten jedoch die Workshops der Leader aus. Mark Shufflebottom zeigte zum Beispiel, wie einfach und schnell es zukünftig sein wird VR- und AR-Elemente zu erstellen, sie in in Lernmaterialien zu integrieren und pädagogisch sinnvoll zu nutzen. Sagenhaft, was hier in den nächsten Monaten schon möglich sein wird.

Die aktuellen und kommenden Technologien waren aber nur ein Bereich im Workshopangebot. Ein globales Projekt zum Thema Storytelling spiegelte eine weitere Facette der Adobe Leader Aktivitäten wider und zeigte, wie man die digitalen Möglichkeiten gewinnbringend  zur Völkerverständigung nutzen kann. Schüler aus der ganzen Welt kamen in diesem Projekt virtuell zusammen und arbeiteten an gemeinsamen Projekten. Wie einfach kann globaler Austausch heutzutage sein. Genial!

Die größte persönliche Herausforderung beim AEL Summit war für mich mein eigener Workshop zum Thema “Interactive Spark Videos with H5P“, den ich auf Englisch halten durfte. Die Bude war rappelvoll. Dies machte es für mich definitiv nicht entspannter. Aber Spark ist immer schon ein Zuschauermagnet. Die Anwendungen von H5P.org überzeugten so sehr, dass meine sprachlichen Schwächen (hoffentlich) nicht allzu sehr auffielen. Gott sei Dank!:-)

Ich war überrascht, dass H5P bei den Leadern aus den USA und aus Kanada kaum bekannt war. Alle waren begeistert von den unterschiedlichen Tools und wollten diese gleich nach dem Workshop ausprobieren. Leider ließ es der straffe Zeitplan nicht zu, sich noch intensiver mit dem Thema “Spark und H5P” auseinanderzusetzen. Man versammelte sich nach der letzten Workshoprunde noch einmal im Adobe Konferenz Saal, um sich danach abschließend mit den Entwicklerteams der einzelnen Softwareanwendungen auszutauschen und Neuerungen auszuprobieren.

Danach war der dreitägige Summit auch schon wieder – viel zu früh – zu Ende. Dies hatte auch der Hauptverantwortliche bei Adobe – Mark Ruppert – erkannt, der daraufhin ankündigte, dass es nächstes Jahr wohl einen längeren Summit in Nordamerika geben wird. Auch wenn das Event nun zu Ende war, so werden die Kontakte zu den anderen AELs nicht abreißen und gemeinsame Projekte sind auch schon in der Planungsphase. Für mich war es der beste Abschluss, den ich mir für mein Sabbatjahr vorstellen konnte. Viele alte Freundschaften blühten wieder auf und viele neue sind entstanden. Ziel in nächster Zeit wird es jetzt sein, die Community in den deutschsprachigen Ländern zu stärken und auszubauen. In Planung sind dazu kostenlose online Kurse auf Adobe Education Exchange kurz edex.adobe.com/de und lokale, kostenlose Fortbildungsveranstaltungen von Adobe für interessierte Schulen. Bin gespannt, wie es weitergeht. Stay tuned!

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