In Zeiten von Trump, Putin, LePen … scheint es schick zu sein, die EU und ihre Institutionen zu bashen.

Daher meine Vorbemerkung in einem Satz: Ich bin überzeugt davon, dass der europäische Weg der richtige ist und eine Grundlage für unser friedliches Zusammenleben bildet!!! 

Aber jetzt zum eigentlichen Thema dieses Blogposts:

https://ec.europa.eu/jrc/sites/jrcsh/files/digcompedu_leaflet_final.pdf

Soso, die EU macht sich in dem Dokument also Gedanken, über die (übersetzte)

Beurteilung der digitalen Kompetenz der Pädagogen

Inhaltlich eine meiner Meinung nach sinnvolle, auch gehaltvolle Aufstellung, die sehr viele Aspekte der Digitalisierung im Edu-Umfeld berücksichtigt. Die 6×6-Matrix und der entsprechende Vorschlag auf Seite 2 liefern eine zielführende Zusammenfassung der Handlungsfelder und können in der Tat auch als Bestandsaufnahme gelten.

Aber einmal abgesehen davon, dass der Schüler bei dieser Aufstellung tatsächlich nur zwischen den Zeilen eine Rolle spielt – freilich könnte man sagen: Wenn ein Pädagoge die erwähnten Ziele erreicht, kommt das letztlich dem Schüler zugute. Aber das ist mir dann doch etwas zu dünn! 😉 -, frage ich mich, ob den Verfassern klar ist, dass sie das Rad zum x-ten Mal neu erfinden. Denn für mich steht fest: Das Ziel ist spätestens seit 4K oder SAMR ziemlich klar definiert. Da braucht es nicht unbedingt ein neues EU-Papier, um den Status Quo zu beschreiben – vor allem nicht im Jahr 2017.

Es erscheint mindestens komisch, wenn nicht eigentlich tragisch, dass die EU im Heute meint, eine Diskussion über die digitalen Kompetenzen anstoßen zu müssen (oder hab ich da was falsch verstanden?).

Interessanter wäre es, sich über den Umsetzungsprozess Gedanken zu machen. Hier wäre eine Bestandsaufnahme nicht nur von größerem Interesse, sondern möglichweise sogar zielführender gewesen.

Klar, wir schaffen es nicht einmal in Deutschland, eine einheitliche Linie zu fahren und die Kräfte zu bündeln. Oder wenn, dann ist ein gewisses Maß an Skepsis angebracht (siehe z.B. die Schulcloud). Aber es wäre schon wünschenswert, wenn die EU nicht nur Papier, sondern auch tatsächlich im Alltag Nutzbares, z.B. in Form von Angeboten der C-Gruppen anbieten würde. Im digitalen Zeitalter sollte sich das ohne große Reisen und logistischen Aufwand machen lassen, immer nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?

Aber wahrscheinlich sehe ich das Ganze auch zu negativ und verkenne, dass es sich dabei schlicht vielmehr um eine Wunschliste, denn um ein „Assessing“ handelt… 😉


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